Schafsmilch enthält nicht weniger Laktose

Schafsmilch enthält nicht weniger Laktose!!!

Immer wieder liest und hört man es, sei es in der Presse oder in den Geschäften: Schafsmilch sei ja sooo sehr zu empfehlen bei Laktose-Intoleranz. Die aktuellste Meldung zu diesem Thema habe ich bei neo 1, einem Radio-Sender gefunden:

Schafmilch und Produkte daraus werden immer beliebter. Und dies vor allem bei Menschen, die unter Laktose-Intoleranz leiden.
(Meldung vom 30.4.2010)

Noch bedenklicher ist, dass auf der Webseite der Emscha GmbH die gleiche Angabe zu finden ist!
http://www.emscha.ch/schafmilch.html

Diese Meldungen sind nicht nur falsch, sondern auch gefährlich! Denn Schafsmilch hat fast genauso viel Anteil an Milchzucker mit 4,2 % – 5 % wie Kuhmilch mit 4,8 %. (Siehe Internetangebot des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz und Verbraucherschutz.)

Einzig bei einer Milcheiweiß-Allergie wird Schafsmilch besser vertragen!

Nachtrag:
Ich habe gerade auf der Webseite der Schafsmilch-Hersteller eine PDF-Datei gefunden (kann nur leider keinen direkten Link setzen, da die Webseite den rechten Mausklick unterbindet), in der folgendes steht:

Zitat:
Häufig liegt der Ursprung einer Laktoseintoleranz nicht bei der Laktose selber, sondern wird durch ein Eiweiss ausgelöst: Dieses Eiweiss verhindert, dass im Dünndarm ein Enzym zur Spaltung der Laktose ausgeschieden wird. Ohne dieses Enzym kann die Laktose nicht gespalten, also nicht verdaut werden – Laktoseintoleranz. Die laktosefreie Milch, welche im Handel erhältlich ist, ist nicht etwa laktosefrei, sondern vielmehr mit dem Enzym angereichert, welches für die Spaltung zuständig ist.
Nun ist es so, dass Schafmilch lediglich neun verschiedene Eiweisse besitzt, während Kuhmilch deren 54 hat. Das Risiko auf ein Eiweiss in der Schafmilch allergisch zu sein, ist also sehr klein. Und das Risiko auf Schafmilch allergisch zu reagieren ist noch kleiner.

Auch hier wird wieder die Laktose-Intoleranz mit einer Allergie verwechselt!

  • Denn das fehlende Enzym wird nicht durch Anzahl der Eiweiße in der jeweiligen Milch beeinflußt – anders als bei einer Allergie.
  • Natürlich ist die „laktosefreie“ Milch im Handel nicht komplett laktosefrei, aber durch das Enzym wird die Laktose ja bereits weitestgehend aufgespalten, bevor sie in den Körper gelangt. Deshalb wird diese Milch bei Laktose-Intoleranz vertragen, nicht aber bei einer Milcheiweiß-Allergie.
  • Und was ist mit der primären, also angeborenen Laktoseintoleranz, bei der das notwendige Enzym ja von Geburt an fehlt? Da hilft eine Milch mit weniger Eiweißen auch nicht!

Ich höre jetzt lieber auf, mich weiter mit diesem Anbieter zu beschäftigen, denn wer weiß, was ich da noch für einen Unfug finde. Au weia!


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Ein Kommentar

  1. Wie sie sehen bin ich der Verfasser der oben zitierten Webseite. Ich denke hier liegt ein Missverständis vor. Bei echter Laktoseintoleranz ist Schafmilch nicht verträglich. Das sehen auch wir so. Ein Nichtvertragen der Laktose kann aber aus einer Eiweissintoleranz resultieren. Aus Erfahrungen mit Kunden wissen wir, dass dies aber häufig bei einer Diagnose nicht so erkannt wird, sondern einfach als Laktoseintoleranz. Unsere Beiträge beziehen sich auf die Form der “Laktoseintoleranz” aus Eiweissallergie.
    Um künftigen Missverständnisen vorzubeugen werde ich die Texte in nächster Zeit entsprechend überarbeiten.

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